Über Nacht Dauerregen und am Morgen immer noch mieses Wetter – da der Wetterbericht für den nächsten Tag deutlich besseres Wetter voraussagte, entschlossen wir uns den Maloja Pass erst am nächsten Tag zu fahren. Stattdessen legten wir einen Wandertag ein, was in dieser Gegend auch absolut lohnenswert ist.
Das wir wieder die richtige Entscheidung getroffen hatten, sahen
wir dann schon nach dem Aufstehen am nächsten Tag.
Bereits in der Nacht hatte ein beständiger trockener Wind dem Zelt jeglichen Kondensatbefall ausgetrieben
und am Himmel war keine einzige Wolke – Kaiserwetter.So konnten wir dann schon
recht früh morgens das Zelt einpacken und den Pass hinauffahren.
Den Malojapass (max. 9%) hatten wir als „Wellnesspass“ in Erinnerung, wirklich
anstrengend war der nicht. Vielleicht lag es aber auch an der traumhaften
Landschaft und dem Wetter. Die abschließende Serpentine liegt gut versteckt im
Wald , hier war in ein ziemlicher Stossverkehr von Autos ,Motorrädern und auch
Bussen. An den Spitzkehren konnte man aber Pausen einlegen wenn es eng wurde
und zwischendurch war es auch immer wieder ruhig. Wir erreichten schließlich
den Silvaplana See und nutzten den örtlichen Campingplatz als Nachtquartier.
Nachts sanken die Temperaturen unter den Nullpunkt und am nächsten Tag war unser Zelt teilweise mit Rauhreif bedeckt. Wir fuhren dann zuerst auf der Straße nach St.Moritz welches wir – da wir den Ort hässlich fanden –zügig durchradelten, um dahinter auf den Inntalradweg zu treffen, der hier auf Wirtschaftswegen abseits der Straße geführt wird. Gemütlich, mit leichtem Gefälle rollten wir eine Weile dahin bis der Weg wieder bergiger wurde und wir wieder etwas zu tun bekamen. Am späten Abend, -nach einigem Suchen nach einer passenden Unterkunft- erreichten wir den kleinen Ort Ardez wo wir in einem gepflegten Hotel ein Zimmer nahmen. Unbedingt sehenswert ist die herrliche Aussicht vom steilen Burgfelsen des Ortes.
Am nächsten Tag nehmen wir unsere letzte Etappe nach Landeck
in Angriff. Ganz unverhofft kommen wir noch in den Genuss einer schönen
Serpentinenabfahrt, danach geht es durch viele Waldwege zur österreichischen
Grenze. In Österreich ist der Inntalradweg, der noch bis nach Passau reicht,
dann größenteils asphaltiert.
Mit Landeck erreichen wir schließlich den Endpunkt unserer schönen, etwas
anderen Radreise. Von hier aus geht es am nächsten Tag mit der Österreichischen
Eisenbahn nach Zürich und von dort per CityNightLine im Liegewagen wieder nach
Hause.
24.08.2009 Zürich – Merlischachen 69.50km
25.08.2009 Merlischachen – Bürglen 57,35km
26.08.2009 Bürglen – Guttannen 36,40km (Brüningpass + Besichtigung Aareschlucht)
27.08.2009 Guttannen - Grimselpaß 19,24km ( Grimselpass + Wanderung aufs Sidelhorn)
28.08.2009 Grimselpaß – Hospental 36,07km (Furkapass)
29.08.2009 Hospental - Hospiz Passhöhe Lukmanier 56,82km (Oberalp- und Lukmanierpass)
30.08.2009 Passhöhe Lukmanier - Vira (am Lago Maggiore ) 93,40km
31.08.2009 Chillen am See
01.09.2009 Vira - Campingplatz bei Melano (Luganer See 65,80km
02.09.2009 Campingplatz bei Melano Griante (Lago di Como) 41,53km
03.09.2009 Griante - Borgonuovo di Piuro (Campingplatz Aquafraggia)62,03km
04.09.2009 Pausentag -Wandern
05.09.2009 Borgonuovo – Silvaplana 43,53km (Malojapass)
06.09.2009 Silvaplana – Ardez 66,10km
07.09.2009 Ardez – Landeck 78,90km
08.09.2009 Rückfahrt von Landeck nach Hannover
726,67km in 13 Etappen
Martina:
Maxcycles 28zoll Trekkingrad mit Rohloff Nabe (Kettenblatt 38/Ritzel 16 Zähne),HS33 Felgenbremsen und Tubus Träger.
Ortlieb Bike Packer hinten, Sport Packer vorne, dazu Umarex Lenkertasche und einen Packsack für den Schlafsack.
Michael:
HP Velotechnik Streetmachine GT mit Shimano XT hinten und Shimano 105 vorne (Abstufung 11-34 Ritzel und 48-38-24 vorne),
Magura Louise FR 180 vorne, HS 33 hinten.
Ortlieb Bike Packer hinten, Eigenumbau Ortlieb Rack Pack Größe M (31ltr je Tasche) vorne
Marco Polo Schweiz Westlicher Teil, Schweiz Östlicher Teil jeweils 1:200000
Marco Polo Lombardei 1:300000
„Die Marco Polo Karten hatten wir in Hannover gekauft und während der gesamten Tour nicht eingesetzt.“
Schweiz- Touristische Velokarte – Kümmerly+Frey 1:301000 – 19,80 CHF
„Mit dieser Karte, gekauft im Zeitschriftenladen auf dem Züricher Hauptbahnhof, sind wir trotz des kleinen Maßstabes gut gefahren. Das liegt einerseits an der Streckenführung, wo es ohnehin nur wenig Alternativrouten gibt, zum zweiten sicherlich auch an der hervorragenden Ausschilderung des Schweizer Veloroutennetzes. Campingplätze, Hospize, Velotel`s und Naturfreundehäuser sind in der Karte eingezeichnet ,sowie natürlich das Schweizer Veloroutennetz. “
Bikeline Inntalradweg 1 1:75000 (1.Auflage 1999!)
„Haben wir für den Inntalradweg dabeigehabt. Die 1.Auflage ist mittlerweile nicht mehr zuverlässig, am Inntalradweg hat sich einiges geändert. Hier lohnt sich die Neuauflage!“
Garmin GPS etrex Legend HCx mit CityNavigator Europe Map
Olympus Digi-Spiegelreflex E420 mit Setobjektiv 14-42mm (Kleinbildvergleich 28-84mm)
Olympus Digi-Compakt U840
Canon Digi-Compakt A 70
"Mit wenigen Ausnahmen sind die Bilder in diesem Reisebericht alle von der E420"
Hinfahrt: Bahnverbindung Hannover-Zürich mit CityNightLine - Schlafwagen DeluxeDouble Kabine incl. Fahrradkarten für zwei Personen: 418,-€
Rückfahrt: Bahnverbindung Landeck nach Zürich mit ÖBB und Zürich nach Hannover mit CityNightLine – Liegewagen incl.Fahrradkarten für zwei Personen: 331,80 €
Unterkünfte (in Auswahl) jeweils für zwei Personen pro Nacht:
Camping Vierwaldstättersee 33,- CHF
Camping Aquafraggia 17,-€
Camping Silverplana 24,90 CHF
Kati´s B&B 80,- CHF
Gasthaus zum Turm ,Hospental 99,- CHF
Ristorante vela Bianca (Pension) ,Lago Maggiore 100,-CHF
Hotel Muntanella ,Ardez 180,- CHF