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Schweiz 2009

Eine Radtour von Zürich über die Alpen, am Lago Maggiore und Lago di Como vorbei, zum Inntal.

Für die Anfahrt von Hannover nach Zürich gönnten wir uns die komfortable Variante im Schlafwagen­abteil des City-Nightline. So konnten wir frisch geduscht und mit einem Frühstück versehen - gleich am frühen Morgen unsere Tour starten.
Als Ziel für den ersten Tag hatten wir uns den Vierwaldstätter See gesetzt, ursprünglich wollten wir um den Zürich See herumradeln. Ein hilfreicher Schweizer Radfahrer, der uns am Bahnhof die dort erstandene Veloroutenkarte studieren sah, gab uns jedoch die Empfehlung durch das ruhige Sihltal zu fahren. Den Zürichsee bekamen wir so zwar nur noch aus der Höhe und größerer Entfernung zu sehen, dafür ist diese Strecke nicht sehr verkehrsreich. Zudem kamen wir hier schon in den Genuss des Schweizer Velorouten Systems – die Strecke durch das Sihltal ist eine Regionale Route. Am Vierwaldstätter See fanden wir in Merlischachen einen schönen Campingplatz direkt am See, in dem wir uns bei warmen Temperaturen des späten Augusttages ein Bad gönnten

Start in Zürich Hbf

Zeltplatz am Vierwaldstätter See

Der nächste Tag führte uns zuerst nach Luzern wo wir uns ein wenig Zeit an der berühmten Kapellbrücke nahmen und unsere Räder durch die Altstadt schoben. Nach dem Vierwaldstätter See wurde die Landschaft dann schon bergiger. Hier und da lugten in der Ferne schneebedeckte Gipfel hervor. Wir fuhren am Sarner See vorbei und hinter Giswill wurden wir dann recht unvermittelt daran erinnert, dass die Radrouten in diesem Land von einem Bergvolk angelegt wurden. Ein Veloroutenschild wies uns unmissverständlich die Richtung auf eine sehr schmale, zumindest aber asphaltierte ,Waldstraße die sich hinter einem Hof in engen Serpentinen mit 17% Steigung Richtung Bürglen und Lungerer See hinaufwindet. Ein aufziehendes Gewitter und das verlockende Schild einer Privatpension ließen uns dann am Lungerer See den Tag beenden. Kurz nachdem wir uns einquartiert hatten brach sich dann auch ein Wolkenbruch mit sintflutartigem Regen die Bahn – Glück gehabt!

Die hervorragende Ausschilderung des Schweizer Veloroutennetzes

Seeburg Anleger vor Luzern

Luzern

vor Giswil auf dem Weg zum Lungerer See

Lungerer See

Am Morgen erwartete uns auch schon der Brüningpass mit seinen gut zu fahrenden max.8% Steigung. Ein schöner Ausblick auf den Lungerer See und die rasante Abfahrt nach Meiringen belohnte uns für unsere Mühen. Die hier gelegene Aareschlucht gehört zum Pflichtprogramm und kostet zwei Stunden Zeit. Über Stege und Fußgängertunnel kann man die enge Schlucht erwandern – sehr beeindruckend.

Aare Schlucht

Aare Schlucht

In Guttannen im Haslital, das auch als schönes Wandergebiet bekannt ist, fanden wir an der Auffahrt zum Grimselpass mit Katis B&B eine nette Unterkunft.

Nach dem Frühstück fuhren wir dann die restlichen 20km bis auf den Grimselpasses hinauf. Die Strecke steigt beständig mit 5-6 % an, erst die letzten 5km bis zur Passhöhe winden sich mit 9% nach Oben. Während der Fahrt nach oben ergeben sich ständig tolle Fotomotive,nicht zuletzt durch die ständig neue Sicht auf die, zum Zweck der Energiegewinnung angelegten Stauseen. Als wir schließlich den finalen Passabschnitt bezwungen haben, belohnen wir uns oben mit einem großen Stück Kuchen und entschließen uns spontan im Hotel Alpenrösli ein Zimmer zu nehmen um etwas länger die schöne Bergkulisse zu genießen. Den noch frühen Nachmittag nutzen wir für eine kleine Wanderung auf das 400m höher gelegene Sidelhorn, von dem man einen faszinierenden Rundblick auf die Berner und Walliser Alpen hat.

Grimselpass: Umleitung vor einem Tunnel

Auf der Umleitungsstrecke

Die Serpentine vor dem Räterichsbodensee

Blick auf die Staumauer des Grimselsees

Grimselsee

Passhöhe Grimsel erreicht

Auf der Wanderung zum Sidelhorn - Blick nach unten zum höchsten Stausee dem Totensee

Am nächsten Tag erreichen wir nach einer rasanten Abfahrt auf der gut ausgebauten Südrampe des Grimselpasses den Ort Gletsch. Dort, wo sich die Straße in Richtung Brig und Andermatt aufteilt, gibt es eine interessante Infotafel auf der die Rückentwicklung des einst gewaltigen Rhonegletschers anschaulich dargestellt ist: Im 16 Jahrhundert wölbte sich dessen riesige Gletscherzunge noch bis zur Ortsgrenze vor, heute ist er „dank der Klimaerwärmung „ vom Tal aus nicht mehr zu sehen.
Gemäß unserer Planung schlugen wir die Richtung Andermatt ein und nahmen somit die Straße zum Furkapaß. Mit seinen 8 finalen Spitzkehren an der steilen Wand sieht er schon beeindruckend aus. Wir fanden ihn allerdings mit maximal 11% Steigung und gut ausgebauten Kehren recht gut fahrbar.

Gletsch - Sicht auf den Furkapass und das Gesteinsfeld des Rhonegletschers, im Vordergrund die Rhone

Furkapass

Auf geht´s

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