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Schweden 2010 - Eine Radreise von Göteborg nach Stockholm


Schweden sollte es jetzt also sein…auf der Suche nach unserem nächsten Radreiseziel hatten wir uns für das größte der vier Skandinavischen Länder entschieden. So eine rechte Vorstellung hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht von unserem Reiseziel, wir wollten aber Natur und Kultur haben , insofern erschien uns Schweden die beste Wahl von den vier Skandinavischen Möglichkeiten zu sein. Die Strecke von Göteborg nach Stockholm entlang des Seengebietes des Vänern und Mälaren war verlockend. Viele Badeseen, mit Göteborg, Örebrö, Upsala und natürlich Stockholm interessante Städte zum besichtigen und dazwischen noch einige Naturschutzgebiete.
Als größte Schwierigkeit stellte sich bei der Vorausplanung die Rückfahrt von Stockholm heraus. Nach Göteborg gibt es eine Fähre von Kiel und eine gute Bahnverbindung nach Hannover. Von Stockholm ist es allerdings Schwieriger zurückzukommen, zumal die innerschwedischen Fernzüge meistens keine Räder mitnehmen. Die angedachte und auf einer Karte auch noch eingezeichnete Fährverbindung von Stockholm nach Rostock existierte schon lange nicht mehr. Wie mir ein Reisebüro mitteilte gab es diese Verbindung nur für 6 Monate, dann wurde sie eingestellt. Wir fanden eine Verbindung mit zwei Fähren über Helsinki nach Deutschland, desweiteren eine Verbindung über Riga ebenfalls mit zwei Fähren. Flugverbindungen direkt von Stockholm gab es natürlich auch, selbiges wollten wir aber möglichst vermeiden.
Am besten erschien uns schließlich die Verbindung über Polen. Von Nyshaven unterhalb von Stockholm gibt es eine Fähre nach Danzig. Von hier aus verschiedene Zugverbindungen nach Deutschland. Wir entschieden uns für eine Rückfahrt über Posen mit Übernachtung in Posen. Die ganze Rückfahrt kostet so 21/2 Tage Zeit.
Da wir in Schweden in erster Linie Zelten wollten, musste auch noch ein neues - größeres - Zelt her. Wir entschieden uns für ein Hilleberg Kaitum 3 GT, ein Tunnelzelt mit zwei Absiden und reichlich Platz, bei noch akzeptablen Gewicht und Packmaß. Jetzt konnte es losgehen…

Auf dem Bahnsteig in Hannover trafen wir auch noch zu unserer Verblüffung eine Kollegin vom ADFC ,wie sich herausstellte wollte Sie auch nach Schweden und ebenfalls nach Göteborg. Zufälle gibt's ..
Im Regionalzug von Hamburg nach Kiel gab es das, anscheinend übliche, perfekte Chaos. Wir hatten Glück das wir rechtzeitig beim Zug waren und unsere Räder einladen konnten. Der Zug war kurz darauf gerammelt voll.
Die Fährüberfahrt mit Scandlines war hingegen sehr erholsam. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt durch Göteburg, entschieden wir uns Spontan, nicht wie ursprünglich geplant Richtung Osten herauszufahren , sondern zuerst die Schärenküste im Norden gebührend zu bewundern. Flugs ist auf der Karte als Ziel der Ort Marstrand ausgemacht, der auf einer kleinen Insel gelegen, bestes Schärenfeeling verspricht. Marstrand stellte sich als so eine Art Westerland für Schweden heraus. Das kleine Örtchen hat einen großen Jachthafen, ganz witzig war zudem das die zwei Ortsteile durch eine kostenpflichtige Personenfähre verbunden waren. Dadurch war auf der anderen Seite kein Autoverkehr. Hier konnten wir auch einen Blick auf die Festung Carlsten werfen, über die wir sehr viel später auch in Stockholm noch etwas erfahren würden. Einige gute Restaurants luden zum Essen ein, insofern kamen wir erst spät (inklusive tollem Sonnenuntergang) wieder zurück zu unserem Campingplatz.

Im Fährhafen Kiel

In Göteborg vor dem alten Ostindienfahrer Göteborg

In den Schären vor Marstrand

Unser Zeltpalast auf dem Campingplatz Marstrand

Festung Carlsten

Marstrand am Abend

Am nächsten Tag fuhren wir zum Fluss Götalv und folgtem seinem Verlauf zuerst auf topfebener , später hügeliger Strecke. Da wir zudem noch Rückenwind hatten kamen wir gut voran, der richtige Start in so einen Radurlaub. Kurz vor Trollhättan trafen wir einen anderen Reiseradler der ganz aus dem Süden hochgeradelt war. Als wir zum klönen anhielten brach bei Martinas Rad der Ständer, heute war also Pannentag, ich hatte vorher schon einen Platten gehabt.
Morgens auf dem Campingplatz frühstückten wir bei strahlendem Sonnenschein, danach schaute Martina noch ob sie im Ort einen passenden Ersatz für ihren Ständer bekommen konnte. Wie sich herausstellte waren Hinterbauständer wohl in Schweden eher unbekannt. Der Fahrradladen hatte zumindest keine. So starteten wir erst um 12.Uhr aber wieder mit ordentlichem Rückenwind.
Unterwegs machten wir eine Pause an einem Schulmuseum. Als uns der Verwalter sah "verhaftete" er sofort Martina, die er zu einer Privatführung durch das Museum einlud. Während ich draußen wartete traf aus der Gegenrichtung eine andere deutsche Reiseradlerin ein. Als der Verwalter das sah, organisierte er flugs eine Frau die Deutsch sprechen konnte und "verhaftete" uns alle Drei. Ganz begeistert hängte er auch noch, ob der zahlreichen "Internationalen" Besucher, eine englische Beschreibung an das Schulgebäude. Das Museum, obwohl sehr klein, stellte sich als recht interessant heraus und durchaus lohnenswert zu besichtigen. Recht spät schließlich erreichten wir am Abend unser Ziel auf der Halbinsel am Vänernsee beim Schloss Läcko. Wir schlugen unser Zelt auf dem lauschigen Waldcampingplatz in der direkten Nachbarschaft des Schlosses auf. Da wir sehr spät gekommen sind hatte das Schloss schon zu. Wir beschlossen deshalb am nächsten Tag einen Besichtigungstag einzulegen.

Auf dem Weg nach Trollhättan

Zeitweise streiften wir auch erstmals einen schwedischen Radfernweg

Der Wasserfall Trollhättan..

..war leider ausser Betrieb..

..er wird am Tag nur für 5 Minuten "freigeschaltet"

Das Schulmuseum in Tun

Martina wird als Museumsbesucherin aquiriert

Unter dem Dach: eine Austellung mit Gebrauchsgegeständen

Das Schloss Läcko

Auf dem Waldcampingplatz in Läcko

Die Ernte des Schlossgartens konnte im Restaurant verspeist werden

Das Schloss von der Uferseite

Nachts regnete es recht heftig, morgens packten wir das Zelt nass ein und starteten in den Tag, der - wider erwarten - sehr sonnig werden sollte. Über ruhige Wege erreichten wir Skara, hier wurden wir jedoch ein wenig enttäuscht: In der Stadt gab es bis auf den Dom wenig zu sehen und der Campingplatz entpuppte sich als von Schnellstraßen umgebener seelenloser Hotelplatz.

zu Teil 2

 

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